
Sternenfotografie Sony Alpha Einstellungen
Sternenfotografie bedingt natürlich einen klaren Nachthimmel, eine gute Kamera und ein lichtstarkes Objektiv. Das wichtigste neben der Bereitschaft nachts zwischen 23 und morgens 3 Uhr irgendwo abseits der Ortschaften zu fotografieren ist natürlich auch hier ein solides Stativ.
Sternenfotografie Sony Alpha Einstellungen

Sternenfotografie Einstellungen und Ausrüstung, Monduntergang am Horizont Nachts um 1 Uhr.
Sie sollten mit der Bedienung ihrer Kamera bereits gut vertraut sein, damit Sie die Einstellungen in der Dunkelheit auch überprüfen und verändern können. Eine kleine LED Taschenlampe sollte genauso zur Ausrüstung gehören wie ein zweiter Akku für Ihre Kamera.
Die hier gezeigten Sternenfotos wurden mit folgender Ausrüstung fotografiert:
- Sony A7 Modell 2 (Erfahrungsbericht / Kaufentscheidung )
- Tamron Weitwinkel Objektiv für Architektur und Landschaftsphotographie 15-30mm
- Rollei c6i Stativ mit Kugelkopf
- Praxistipp zu Sternenfotografie: Schalten Sie den SteadyShot der Sony Kamera aus,
bei anderen Kameramodellen ist das der Bildstabilisator der Kamera oder der des Objektivs - Schalten Sie die Rauschreduzierung aus und stellen Sie die Kamera auf Manuell

Sternenhimmel Fotografie Einstellungen. Der Mond erhellt den Bildvordergrund, die Wiese und der Berg wären sonst schwarz.
Natürlich benötigen Sie eine gute Kamera, die auch noch bei höheren ISO Werten, relativ rauscharme Bilder liefert. Solange Sie keine Sternspuren oder Kreise, sondern die Sterne als Punkte fotografieren wollen, können Sie auf die Fernbedienung verzichten, sollten aber den Selbstauslöser der Kamera, mit 2 oder 10 Sekunden Verzögerung, benutzen. Wenn Sie weit-winklig fotografieren, sollten Sie nicht mehr als ca. 20 Sekunden bei Vollformat und ca. 15 Sekunden bei APS-C Format belichten, 15-20mm Brennweite vorausgesetzt. Bei größeren Brennweiten reduziert sich die Belichtungszeit erheblich. Die Bildhelligkeit und wie viele Sterne Sie abbilden wollen, korrigieren Sie dann mit dem ISO Wert.
Fotografieren im manuellen Kameramodus „M“
Genau wie bei der Landschaftsfotografie gibt es auch bei der Sternenfotografie keine Kameraeinstellungen, die immer richtig sind. Jede Nacht ist anders, jeder Ort hat eine andere Grundhelligkeit und der Mond spielt dabei auch noch eine große Rolle. Da Sie bei der Sternenfotografie meist genügend Zeit haben, können Sie sich einen Plan erstellen nach dem Sie die Bilder machen und nach jedem Bild das Ergebnis kontrollieren, bis Sie die für diesen Augenblick richtige Einstellung gefunden haben.

Bildvordergrund beim Sternenhimmel. Der untergehende Mond beleuchtet von hinten links die Szenerie.
Praxistipp Sternenfotografie Kameraeinstellungen
Tipp, Beispiel:
Beginnen Sie mit der niedrigsten Blende, die ihr Objektiv kann ISO 3200 und 15 Sekunden, ist das Bild zu hell, reduzieren Sie vorrangig den ISO Wert von ISO 3200 –> ISO 1600 –> ISO 800 –> ISO 400 usw.
Viele Objektive haben bei der niedrigsten Blende (offen Blende) eine relativ geringe Bildschärfe. Bevor Sie also anfangen ihre Sternenbilder mit ISO 100 zu fotografieren, gehen Sie mit der Blende um eine oder 2 Stufen nach oben und starten Sie die Testreihe mit den ISO Werten erneut von ISO 3200 abwärts.
Blende und Belichtungszeit
Ziel ist es einen Mittelweg zu finden zwischen offen Blende bis Blende 8 und einem ISO Wert der vom Rauschverhalten Ihrer Kamera noch akzeptable Bilder liefert. Vielleicht ist es eben bei Ihrer Ausrüstung besser mit Blende 5.6 und ISO 1600 zu fotografieren als mit Blende 4.0 und ISO 800. Probieren Sie es aus!
Wenn Sie mit der Blende bereits um 2 Stufen von offen Blende nach oben gegangen sind und der Himmel mit 20 Sekunden und dem besten ISO Wert immer noch zu hell ist, korrigieren Sie die Belichtungszeit nach unten bis der Himmel schwarz oder ganz dunkelblau ist.
Sternenfotografie von der Technik zum Bild
Wem es darauf ankommt Sternzeichen oder Sternbilder zu fotografieren, der sollte Vollmondnächte meiden. Kleinere lichtschwache Sterne werden sonst von der Helligkeit des Mondes derart überblendet dass sie gar nicht mehr sichtbar sind.

Bildgestaltung in der Astrofotografie
Ein untergehender Mond kann bei passender Szenerie geschickt für die Ausleuchtung des Bildvordergrunds eingesetzt werden. Genau wie bei der Landschaftsfotografie gilt auch hier der Tipp „der Vordergrund macht das Bild“. Spielen Sie mit Licht! Außer der kleinen Taschenlampe für die Kamera empfiehlt sich eine Stabtaschenlampe um den Bildvordergrund ausleuchten zu können.
Natürlich benötigen Sie einen dunklen Fleck in der Landschaft weit abseits von dem Licht der großen Städte oder Flughäfen. Bei der dichten Besiedlung in Deutschland sind geeignete Plätze inzwischen rar.
Sternzeichen identifizieren
Wenn Sie es dann noch schaffen auf den Bildern einzelne Sterne oder Sternbilder zu identifizieren ist alles perfekt:
X1 Sternbild Leier, der grelle ist die Wega
X2 der Polarstern
X3 Sternbild Schwan
X4 der kleine Bär / kleiner Wagen
X5 das Hinterteil vom Drachen
Der Komet zeigt grob Richtung Kassiopeia, das Sternbild liegt hinter der grellen Wolke versteckt. Bei der Identifikation der Sternbilder hilft mir persönlich die App „Star Walk 2“.
Fokussierung in der Astrofotografie
Am Nachthimmel können Sie den Autofokus ihrer Kamera fast immer vergessen. Bei der Sony A7 ii können Sie eventuell noch mit der Fokus peaking oder Lupen Funktion, vor Ort, auf einen lichtstarken Stern manuell scharfstellen.
Eigentlich reicht es das Objektiv auf unendlich zu stellen. Einfacher gesagt als getan, unendlich ist nicht gleich rechts Anschlag sondern bei den meisten Objektiven irgendetwas davor.
Praxistipp: manuell fokussieren
Fokussieren Sie bei Tageslicht auf den sichtbaren Horizont. Schalten sie dann Kamera und Objektiv auf manuell. Kontrollieren Sie die Bildschärfe erneut und korrigieren Sie bis Sie mit der Einstellung zufrieden sind. Jetzt fixieren Sie den Fokusring und die Brennweite an ihrem Objektiv mit einem schmalen Streifen Tesakrepp oder einem anderen geeigneten Klebeband.
So können Sie sich in der Nacht auf die Einstellung des ISO Wertes, der Verschlusszeit und zu guter Letzt der Blende konzentrieren.